Der österreichische Schriftsteller Alois Hotschnig ist Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2023. Er ist der 38. Träger des von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergebenen Literaturpreises. Der renommierte Preis wird seit 1985 jährlich vergeben und ist mit 12.500 Euro dotiert.
In der Jurybegründung zur Wahl des diesjährigen Stadtschreibers heißt es: „Alois Hotschnig erzählt in seinem vielfältigen Werk immer wieder von Schicksalen, wie sie Krieg und Diktatur hervorbringen – er bricht das Schweigen über die Geschichte heutiger Generationen in Europa und spiegelt dabei die Konflikte und Sehnsüchte auch unserer Zeit. Dabei setzt er in der deutschsprachigen Literatur einen eigenen empathischen Ton und wirkt mit entschiedener Beharrlichkeit dem Verschweigen sowie Hassreden und Ausgrenzung entgegen.“
Hotschnigs Werk umfasst Prosa, Gedichte, Theaterstücke und Hörspiele. Seine Texte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. In seinem neuesten Roman „Der Silberfuchs meiner Mutter“ erzählt Hotschnig ein Frauenschicksal des 20. Jahrhunderts aus Sicht des Sohnes. Eine bittere und berührende Überlebensgeschichte der Nachkriegszeit, die poetische Biografie und Fiktion verwebt. 1989 erschien seine erste Erzählung „Aus“. Zu Alois Hotschnigs zahlreichen Auszeichnungen gehören etwa der Anna Seghers-Preis der Berliner Akademie der Künste (1993), der Erich Fried Preis (2008) und der Christine Lavant Preis (2022). Sein erster Roman „Leonardos Hände“ erschien 1992.
Alois Hotschnig lebt in Innsbruck. Er wurde 1959 in Kärnten geboren und kam zum Studium nach Innsbruck. Hotschnig besuchte Vorlesungen in Medizin, Germanistik und Anglistik, widmete sich aber bald ganz seiner schriftstellerischen Tätigkeit.
Grußwort
Marianne Grosse
Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz
Begrüßung
Dr. Stephan Fliedner
Direktor der Bibliotheken der Stadt Mainz
Lesung und Gespräch
Alois Hotschnig und Dr. Thomas Kohl
Schlusswort
Thomas Busch
Vorsitzender der Mainzer Bibliotheksgesellschaft
Foto: © Maximilian von Lachner