Großbritannien – Italien – Rumänien 2020
Regie Uberto Pasolini
Im Anschluss an den Film findet ein von Prof. Dr. Michael Albus moderiertes Filmgespräch statt, u.a. unter Mitwirkung des Kinderhospizdienstes der Mainzer Hospizgesellschaft und der „Flüsterpost e.V. – Unterstützung für Kinder krebskranker Eltern“.
Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro sind vor Ort oder im Online-Vorverkauf unter https://www.arthouse-mainz.de erhältlich.
Nach dem erfolgreichen Start der Filmreihe rund um das Thema „Unheilbare Krankheit, Sterben, Tod und Trauer“ im ersten Halbjahr 2025 setzt das Palliativnetzwerk Mainz seine Kooperation mit dem Capitol Arthouse Filmtheater fort und lädt zu einer neuen „Staffel“ ein, in der Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen als unmittelbar oder mittelbar Betroffene im Mittelpunkt stehen.
Im Mittelpunkt stehen der alleinerziehende Fensterputzer John und sein vierjähriger Sohn Michael. John ist unheilbar an Krebs erkrankt und hat nur noch wenige Monate zu leben. Er will die Zeit nutzen, um wenigstens eine Adoptivfamilie zu finden, die er selbst bestimmen kann. Eine mitfühlende Mitarbeiterin vom Jugendamt macht für ihn eine Ausnahme. Gemeinsam mit ihr darf er in einem beschleunigten Verfahren die Gespräche mit den potenziellen Eltern führen. Doch die richtigen Auswahlkriterien erweisen sich als schwerer als gedacht. Und da John es in seiner Hilflosigkeit nicht fertigbringt, dem Kind von seinem nahenden Tod zu berichten, wird das Unausgesprochene zwischen Vater und Sohn immer drängender. Michael spürt, dass etwas Bedrohliches im Gange ist, und beginnt immer mehr Fragen zu stellen, die John in Erklärungsnot bringen. Auf eine poetische und zugleich nüchterne Weise erzählt der auf einer wahren Begebenheit beruhende Film von dem Weg, den Vater und Sohn in diesen Monaten gemeinsam gehen und lässt die Zuschauer gleichzeitig berührt und getröstet zurück.
Vielleicht stellt sich für den einen oder die andere an dieser Stelle die Frage, warum man sich einen Film mit einer so traurigen Thematik „antun“ soll?
Zum einen deshalb, weil Sterben, Tod und Trauer eine Lebenswirklichkeit sind, der wir letztlich nicht ausweichen können. Jederzeit kann uns die Thematik begegnen – hoffentlich nicht als direkt Betroffene, aber doch im Weiteren Familien- und Freundeskreis, in der Schulgemeinschaft, in der Nachbarschaft, in der Arbeitswelt.
Der Film als emotionales Medium kann hier in besonderer Weise sensibilisieren und dazu motivieren, nicht wegzusehen, sondern nach Möglichkeiten der Unterstützung und des Beistands zu suchen. Und zum anderen deshalb, weil „Nowhere special“ ein wunderschöner Film ist, in dem es Regisseur Uberto Pasolini unaufdringlich und ohne falsche Sentimentalität gelingt, vom Tode her eine Geschichte über das augenblickliche Glück des Lebens zu erzählen. (Textbausteine entnommen aus der Rezension von „Filmdienst.de“)
#film #vorverkauf