Die Bauern und Bürger der Freiheitsbewegung von 1525 im Südwesten verstanden sich als Eidgenossen. Das war ein Beistandsmodell des gemeinen Mannes zur Emanzipation innerhalb der Ständeordnung, das andernorts wie in der Schweiz sogar unabhängig von Landesherren machen konnte. In den „Zwölf Artikeln“ von Memmingen werden Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zeitgenössisch angesprochen. Aber es geht auch um das Gemeineigentum der Allmende und Nutzungsrechte der Natur. Die Verschweizerung wurde eine politische Erzählung am Rhein im Vormärz und in der Weimarer Republik. Elinor Ostrom erhielt 2009 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Ihr Buch „Governing the Commons“ von 1990 erschien in Deutschland mit dem Titel „Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Markt und Staat“ als Plädoyer für eine global gedachte Umweltökonomie. Aleida und Jan Assmann verstehen den Gemeinsinn in ihrem 2024 erschienenen Buch als Basis für eine „resiliente Demokratie“.