Schülerinnen und Schüler der Kreuzberger Schule für Erwachsenenbildung sind vor über 10 Jahren in die Geschichte des Gebäudes eingetaucht, in dem ihre Schule untergebracht ist und das als alternatives Kulturzentrum berlinweit Bekanntheit genießt: Der Mehringhof gehörte früher der Messinglinienfabrik und Schriftgießerei H. Berthold AG.
Anstoß für das Ausstellungsprojekt und die Bildung eines Arbeitskreises Berthold AG war ein Tagesspiegelartikel über Zwangsarbeit in Kreuzberg, der Kreuzberger Unternehmen auflistete, die im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter beschäftigt hatten, unter anderem auch die Berthold AG, die in den 1920er Jahren die größte Schriftgießerei der Welt gewesen ist. Der Arbeitskreis widmete sich der Geschichte des Gebäudes und des Unternehmens. Die Projektgruppe recherchierte mehr als ein Jahr in Archiven und Museen und besuchte Gedenkstätten wie das Dokumentationszentrum Zwangsarbeit in Schöneweide und das Haus der Wannseekonferenz.
Das formulierte Ziel, das 2015 erreicht wurde: „Ergebnis unserer Arbeit soll es sein, einen aktiven und offenen Ort der Erinnerung in Form einer Ausstellung entstehen zu lassen. SchülerInnen, LehrerInnen, Angestellte und BesucherInnen können sich dann dauerhaft in den Räumen der Schule mit der Historie und der Gegenwart des Mehringhofes auseinandersetzen.
Wir wollen mit unserer Arbeit auch anderen jungen Menschen Anreiz geben, sich mit der Geschichte zu beschäftigen, zu recherchieren, zu hinterfragen und in antifaschistischer Weise sensibel und aktiv zu sein.“
Zur diesjährigen 24. Kiezwoche bietet die SfE auch außerhalb des Mehringhofs Interessierten die Gelegenheit, sich diese Ausstellung (nochmals) nach 10 Jahren anzuschauen.
Änderungen vorbehalten.